"Hamburg Werbefrei" ist nicht genug Unterschriften zusammengekriegt und ist daher gescheitert. Sehr bedauerlich.
Wir haben offenbar zu lange gewartet und jetzt sind den Leuten schon die Hirne alle von der Werbung so zersägt worden, dass sie nicht genug Aufmerksamkeitsspanne für ihre eigene Selbstverteidigung zusammenkriegen.
Leserbrief dazu:
Ich hatte selber fleißig mitgesammelt und war eigentlich davon ausgegangen, dass das ein Selbstläufer wird, weil gefühlt wirklich an jeder Strassenlaterne diese chicen monochromen Plakate hingen.Am Sonntag war ich noch mal ein paar Stunden bei bestem Wetter in einem großen Park im Stadtteil unterwegs, aber bemerkenswerterweise hatte sich auch 3 Wochen nach Kampagnenstart kaum jemand mit dem Thema beschäftigt. Von denen, die immerhin wußten, dass da grade was läuft, dachten viele, es gänge darum, Werbung komplett aus dem öffentlichen Raum zu verbannen. Dementsprechend ablehnend war oft die Reaktion bei der Ansprache. Es gab aber auch einige, die meinten, sie würden von Werbung leben, oder sie würden die großen Videomonitore an den Kreuzungen schlicht nicht wahrnehmen, und deshalb sei es ihnen egal. Jedenfalls ging das Sammeln äußerst zäh, auf 10 Mal ansprechen kam mit viel Glück mal eine Unterschrift.
Auch mit dem Begriff des "Volksbegehrens", und dass das ein "amtliches" Instrument der direkten Demokratie ist, konnten viele nichts konkret anfangen.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass mit "KI" und Cloud gerade dasselbe nochmal droht. Der Kompetenz-Abwurf ist nicht mehr aufzuhalten und führt recht bald zu einem Tipping Point, ab dem die Leute nicht mehr genug Kompetenz haben, um zu erkennen, wenn jemand vor ihnen Kompetenz hat, und dann ist es ganz zu spät. Dann erklären sich die Blinden gegenseitig Farben.